Energie sparen in der Küche: Energieeffizienzklassen & sparsame Küchengeräte
Wie kann man in der Küche Energie sparen? Und was sagen eigentlich Energieeffizienzklassen über Küchengeräte aus? Wir klären es im Mykitchens Magazin.
Lesedauer: ca. 5 Minuten
In unruhigen Zeiten (und natürlich auch zum Klimaschutz) sollten wir Energie sparen. Fakt ist: Beim Kochen und Backen verbrauchen wir täglich einiges an Energie und Wasser. Denn Küchengeräte, wie Kochfeld, Backofen und Kühlschrank benötigen Strom (und manchmal auch Gas), um zu funktionieren. Während Strom und Gaspreise immer teurer werden und gleichzeitig die Umweltbelastung weiter ihren Lauf nimmt, fragen wir uns: Wie kann man als einzelner seinen Stromverbrauch reduzieren und in der Küche sparsamer werden? Energieeffizienzklassen in allen Ehren, aber reicht das? Wir erklären, was die Angaben auf dem Energielabel bedeuten, geben ultimative Wasser- und Stromspartipps und haben dann auch noch die sparsamsten Küchengeräte für Sie gelistet.
Steigende Strom- & Gaspreise 2022
Strom kostet uns durchschnittlich 415 Euro pro Jahr, wenn man pro Kopf etwa 1.300 Kilowattstunden (kWh) rechnet. Der Großteil vom Stromverbrauch liegt bei Haushaltsgeräten und elektrischen Geräten zur Unterhaltung. Je nach Wohnungssituation (Wohnung/Haus), Haushaltsgröße und Lebensstil variiert dieser Verbrauch natürlich. 2021 lag der Strompreis bei rund 31,9 Cent pro kWh. Anfang 2022 schon bei ca. 34,6 Cent.
Der Gasverbrauch für einen 1 Personen Haushalt liegt bei rund 4.000 bis 8.000 kWh im Jahr. 2021 kostete Gas etwa 7,06 Cent pro 1 kWh. Anfang 2022 schon 12,21 Cent. Das sind 280 - 560 € für Gas im Jahr.
Aktuell steigen die Preise also deutlich. Darum lohnt es sich, - auch bei einem niedrigen Verbrauch -, einmal zu schauen: Wo kann ich im Alltag Strom sparen?
Energieverbrauch in der Küche reduzieren
Wie man gezielt den Energieverbrauch in der Küche reduzieren kann, zeigen wir hier. Nachfolgend finden Sie einige der besten Tipps, wie man Strom und Wasser beim Kochen und Backen sparen kann. Weitere Stromspartipps für einzelne Küchengeräte haben wir zudem in "Stromfresser im Haushalt" gelistet.
Tipps zum Strom sparen
Jedes Küchengerät verbraucht Strom. Diesen Verbrauch kann man jedoch auf verschiedenste Weisen senken. Manches mag zunächst nicht sonderlich viel erscheinen. Rechnet man jedoch jährlich, lassen sich Stromkosten in der Küche erheblich senken.
Tipps zum Wasser sparen
Strom sparen ist zwar schön und gut für den Geldbeutel. Für die Umwelt ist es aber genauso wichtig, auf seinen Wasserverbrauch zu achten. Neben dem Bad ist die Küche der zweitgrößte Raum, in dem enorme Massen an Wasser verbraucht werden.
Hier sind einige Beispiele & Tipps zum Strom reduzieren in der Küche:
- Geräte der Klasse A kaufen
- 2-in-1-Geräte (Kombigeräte) verwenden
- Kompaktgeräte mit geringen Maßen (wenn möglich) verwenden
- Restwärme nutzen
- Geräte regelmäßig warten & pflegen
- Kleingeräte für Kleinigkeiten, Großgeräte für Großes benutzen
- Standby Modus vermeiden, Geräte stattdessen ganz ausstellen
- Tageslicht nutzen oder LED-Lampen verwenden
- Stoßlüften & nicht groß heizen, da die Geräte idR genügend Hitze erzeugen
- weniger Kochen
Hier kommen einige Beispiele & Tipps, wie man den Wasserverbrauch in der Küche minimieren kann:
- Wasserhärte einstellen & regelmäßig entkalken
- Eco-Programme verwenden
- Gasthermen & Zentralheizungen heizen energieeffizienter als ein Durchlauferhitzer
- Wasserkocher oder Kochend-Wasserhahn für 100° Kochendes Wasser, z.B. von Quooker verwenden
- Wasserhahn regelmäßig warten & pflegen
Mit dem Quooker Wasserhahn Energie sparen
Das Energielabel für Küchengeräte
Geht es um die Frage, wie man bei Küchengeräten Energie sparen kann, fällt immer wieder ein Wort: Energieeffizienzklasse. Steht in der Küche ein Gerät mit einer schlechten Energieeffizienzklasse, nützt es sehr wenig, immer gut auf den eigenen Stromverbrauch zu achten, weil das Gerät selbst nicht effizient, also nicht gut genug arbeitet. Deshalb gilt es als allererstes zu schauen, wo man in Sachen Energieeffizienz bei E-Geräten nachbessern kann. Der Blick sollte zunächst auf das Energielabel fallen.
Elektronische Geräte in der EU erhalten seit den 1990er Jahren ein Energielabel. Wichtigstes Merkmal auf dem Label: Die Einteilung in die Energieeffizienzklasse, die die Hersteller selbst einstufen.
Energieeffizienzklassen A bis G / A+++ bis D
Geräte werden auf Basis ihres Energieverbrauchs in Klassen von A bis G (manche auch von A+++ bis D) unterteilt. Geräte der Klasse A sind sehr effizient in ihrem Energieverbrauch, Geräte der Klasse G sind wahre Energiefresser. Energieklassen lassen sich auch farblich unterscheiden und sind an die Farben der Ampel orientiert. Klasse A ist grün, der Mittelbereich gelb und die schlechteste Klasse G ist Rot. Bis 2017 gab es generell noch die Unterscheidung zwischen A+++, A++ und A+. Diese wurde jedoch wieder aufgehoben, da die Energieeffizienzklassen dadurch für den Verbraucher unübersichtlich wurden. Lediglich einige Küchengeräte wie Backöfen werden noch mit dem Plus-Zeichen unterteilt und reichen dann von A+++ bis D.
Je nach Gerätegruppe (also Kühlschrank, Waschmaschine oder Leuchte) werden die Effizienzklassen einzeln festgelegt. Wie energieeffizient ein Kühlschrank der Klasse A ist, lässt sich also nur mit anderen Kühlschränken vergleichen, nicht aber mit einer Waschmaschine oder anderen Geräten der Klasse A.
Weitere Label-Merkmale
Neben der Energieeffizienzklasse finden sich auf dem Label zudem noch weitere Merkmale. Unter anderem ein jährlicher Verbrauch in Kilowattstunde (kWh). Manchmal auch Größe, Geräuschentwicklung oder Wasserverbrauch.
Merkmale im Überblick:
- Stromverbrauch in Kilowattstunde (kWh)
- Volumen in Liter / Maßgedecke
- Wasserverbrauch in Liter
- Programmdauer in Stunden
- Geräuschentwicklung in Dezibel (dB)
- Lüftungseffizienz A-G
- Beleuchtungseffizienz A-G
- Fettabscheidegrad A-G
Auch Lebensdauer & Ressourcen entscheiden über die Effizienz von Geräten
Für Sie als Käufer wichtig zu wissen ist, dass nicht nur die Energieeffizienzklasse über einen Kauf entscheiden sollte. Zusätzlich sollten auch weitere Faktoren berücksichtigt werden. Etwa die Lebensdauer von Küchengeräten oder ein zusätzlicher Ressourcenverbrauch, wie z.B. verwendete Rohmaterialien. Hält das an sich gut gelabelte Küchengerät lediglich einige Jahre, ist eine Neuanschaffung nicht nur kostenintensiv, sondern auch umweltbelastender, weil Sie sowohl ein Altgerät entsorgen als auch ein neues Gerät anschaffen müssen. Ebenso verhält es sich mit dem Einsatz aufwendig beschaffter Rohmaterialien, wie zum Beispiel seltener Holzarten. Achten Sie auf recycelte Rohstoffe und entsprechende Kennzeichnungen bzw. Gütesiegel.
Küchengeräte mit wenig Energieverbrauch
Sind Geräte älter als 10 Jahre, dann kann man schon einmal über einen neuen Ersatz nachdenken. Hier sollte man definitiv zunächst bei bekannten Marken schauen, die für ihr Umweltengagement bekannt sind. Dazu gehört vor allem die Hausgeräte-Marke Miele, die sparsame Produkte mit einer langen Lebensdauer (ca. 20 Jahre) produziert. Aber auch Technikriese Bosch beweist mit einigen Geräten für gute Energieleistungen, z.B. mit Backöfen aus der Serie 8, die über eine Schnellaufheizung verfügen. Für den Anfang präsentieren wir Ihnen einige Geräte mit der besten Energieeffizienzklasse A aus unserem Shop und zeigen anhand verschiedenster Energielabel, worauf Sie beim Kühlschrank, Geschirrspüler Backofen und Dunstabzug achten sollten.
Kühl- und Gefriergeräte
Kühlschrank, Kühl- und Gefrierschränke, Gefriertruhen, Weinkühlschränke - die großen Kühler gehören auch zu den größten Energiefressern in der Küche. Ständiges Herunterkühlen erfordert viel Leistung der Geräte.
Durch die Änderung der Energieeffizienzklassen wurden viele Kühlschränke zurückgestuft. Zum Beispiel: Ein SMEG Kühlschrank mit einem Stromverbrauch von 130 kWh/Jahr, der zuvor bei A+++ eingestuft war, wird nun mit einer mittleren Energieeffizienz der Klasse D klassifiziert. Somit empfiehlt es sich, den Energieverbrauch verschiedener Geräte zu vergleichen.
Kleiner Richtwert für Sie: Ein mittelgroßer Kühlschrank, der effizient arbeitet, verbraucht rund 90- 125 kWh im Jahr. Das entspricht heute der Energieeffizienzklasse C und D.
Auf dem Kühlschrank Energielabel sind neben dem Verbrauch in kWh pro Jahr auch das Volumen sowie die Geräuschentwicklung in Dezibel (dB) angegeben.
Energie sparsame Kühlschränke
Geschirrspüler
Beim Geschirrspüler sollte man auf den Stromverbrauch und den Wasserverbrauch achten.
Anders als bei anderen Küchengeräten, wird der Energieverbrauch in kWh pro 100 Betriebszyklen angegeben, der Wasserverbrauch bezieht sich auf einen Betriebszyklus. Für die Einstufung wird der Energieverbrauch im sparsamsten Programm (meist Eco) untersucht. Voraussetzung ist, dass das Spülprogramm normal verschmutztes Geschirr reinigen kann.
Auf dem Geschirrspüler Energielabel sind weitere Merkmale angeben:
- Anzahl der Maßgedecke
- Wasserverbrauch in Liter
- Dauer des Programms in Stunden
- Geräuschentwicklung in Dezibel (dB) in Abstufung A-D
Energie sparsame Geschirrspüler
Backofen & Herd
Backöfen und Herde werden in Energieeffizienzklassen von A+++ bis D eingeteilt. Auf dem Energielabel vom Backofen sind zudem die Energiequelle (Strom oder Gas), das Garraumvolumen in Liter sowie der Energieverbrauch in kWh pro Zyklus für Normalbetrieb und Umluft/Heißluft angegeben. Für Gasherde zusätzlich die Angaben in Megajoule (MJ). Wie die Lebensmittel in der Backröhre zubereitet werden, lässt sich durch das Energielabel natürlich nicht ablesen. Deshalb sollte man beim Kauf von Backöfen auch auf andere Faktoren, z.B. Betriebsarten achten. Mehr dazu lesen Sie in "Backöfen und Herde".
Ein Energieverbrauch von rund 0,9 kWh kann als guter Richtwert für energiesparsame Backöfen genommen werden.
Wichtig zu wissen: Mikrowellengeräte, Kochfelder und Dampfgarer (ausgenommen Dampfbacköfen) werden nicht mit einem Energielabel gekennzeichnet. Hier sollten andere Kriterien für den Stromverbrauch-Vergleich herangezogen werden.
Energie sparsame Backöfen
Dunstabzüge
Auch Dunstabzugshauben und Kochfeldabzüge erhalten ein Energielabel mit den Klassen A+++ bis D und dem Jahresverbrauch an Energie in kWh.
Weitere Angaben sind die Luftführungseffizienz (Energiebedarf, um Abluft zu transportieren), die Beleuchtungseffizienz und der Fettabscheidegrad (Effektivität der Fettfilter) auf einer Skala von A-G.
Zudem ist die Geräuschentwicklung in Dezibel (dB) aufgeführt.
Energie sparsame Dunstabzüge